CD REZENSIONEN
Matthias Lange, Klassik.com (22/10/2017)
„Das Münchner Rundfunkorchester schillert in beiden Werken in schönster Farbigkeit, subtil getönt, dabei erfreulich sonor auch in der impressionistischen Ästhetik Duruflés. Zu hören ist eine edle Legato-Kultur: Lyrismen ohne Süße, eher geprägt von archaischer Klarheit. Subtil auch das Spiel mit der hochkomplexen Rhythmik: Wenn man nicht wüsste, was da notiert ist, hielte man das klingende Ergebnis ohne weiteres für frei fließende spätromantische Geste. Hochkonzentriert werden immer wieder elegant Energien entfaltet. Bei Respighi greift das Orchester kongenial den rhapsodischen Tonfall auf. (…) Ein verheißungsvoller Auftakt für die Zusammenarbeit des Münchner Rundfunkorchesters mit seinem neuen Chefdirigenten Ivan Repusic: Duruflé und Respighi, atmosphärisch dicht und überaus delikat gespielt (…).“
Marc Rochester, MusicWeb International
„Der üppige und prunkvolle Orchestersatz, weit von Verunklarung und Überhäufung, eröffnet herrliche neue Perspektiven, erweitert Horizonte und schafft ein Gefühl von Ehrfurcht gebietendem Bestaunen, was in keiner der anderen Fassungen (mit Kammerorchester und Orgel, und mit Orgel allein) durchschimmert. Diese offenbarende Interpretation eines der beliebtesten Requiems im Repertoire wird von Ivan Repušićs bestechendem Timinggefühl, inspiriertem Zugang zum inneren Gleichgewicht sowie visionärem Verständnis des musikarchitektonischen Umfangs herbeigeführt. Er bringt gewaltige Intensität zu den Höhepunkten (und einer fast unerträglichen Ekstase zum ‚Hosanna‘ des Sanctus), entlockt seinen Sängern einen wunderbar üppigen Klang – absolut hinreißend in Lux aeterna – und zieht aus dieser riesigen Orchesterpalette einzelne Instrumentalfarben heraus, die ein Gefühl von Perspektive vermitteln.“